Die Kriminalpolizei Mönchengladbach sammelte bereits seit längerem im Rahmen einer Ermittlungskommission Beweise gegen einen 23-jährigen Mönchengladbacher, der über mehrere Monate hinweg unter einem Pseudonym über Messenger-Dienste und Soziale Medien als Verkäufer von Betäubungs-, Doping- und Arzneimitteln sowie Waffen und plagiierten Elektroartikeln aufgetreten war. Hierbei arbeiteten die Ermittler eng mit dem Landeskriminalamt NRW zusammen sowie der Zentral- und Ansprechstelle Cybercrime Nordrhein-Westfalen (ZAC NRW) als verfahrensführender Behörde.
Im Rahmen der Ermittlungen konnte die Polizei Mönchengladbach in den vergangenen Wochen rund 30 Pakete sicherstellen, die vom Tatverdächtigen in Auftrag gegeben worden waren. Darin befanden sich diverse Betäubungs- sowie Arzneimittel. Bei Letzteren handelte es sich nicht in allen Fällen um geprüfte Stoffe: Die Beamten fanden mehrere sogenannte "Abnehmspritzen", bei denen gefälschte Etiketten darüber hinwegtäuschen sollten, dass die Inhaltsstoffe zum Teil selbst gemischt waren. Von solchen Präparaten gehen hohe gesundheitliche Risiken aus.
Am 21. November suchten Ermittler der Kriminalpolizei den Verdächtigen in seiner Wohnung in Mönchengladbach auf, durchsuchten diese und nahmen den 23-Jährigen fest. Gegen ihn hatte das Amtsgericht Köln auf Antrag der ZAC NRW bereits Haftbefehl erlassen. Der Tatverdächtige befindet sich nun in Untersuchungshaft.
Die Ermittlungen der Polizei dauern an. Sie richten sich auch gegen drei weitere Personen, die im Verdacht stehen, gemeinsam mit dem 23-Jährigen als Teil einer Bande agiert zu haben. Bei den Verdächtigen handelt es sich um zwei Frauen (52 und 22 Jahre alt) und einen Mann (58) aus Mönchengladbach. Die Ermittler durchsuchten die Wohnungen der 52-Jährigen und des 58-Jährigen am Donnerstagnachmittag ebenfalls und sicherten mögliche Beweismittel. Das Trio wurde vorläufig festgenommen. Anders als beim 23-jährigen Verdächtigen lagen hier jedoch nach Prüfung von möglichen Haftgründen keine solchen vor, weshalb die Personen nach Abschluss aller polizeilichen Maßnahmen wieder entlassen wurden.