Vor dem zum UNESCO-Weltkulturerbe gehörenden Schloss Augustusburg in Brühl haben die ersten rund 600 Kommissaranwärterinnen und Kommissaranwärter aus Köln, Bonn und Aachen feierlich ihren Eid auf die Landesverfassung abgelegt. „Die Menschen verlassen sich auf Sie. Sie helfen, indem Sie den Bürgerinnen und Bürgern erst ein friedliches Leben in Freiheit ermöglichen. Geben Sie aufeinander acht. Passen Sie auf sich auf und unterstützen Sie sich gegenseitig“, sagte Minister Herbert Reul am Mittwoch, 9. September 2020, zu den neuen Polizistinnen und Polizisten. Insgesamt werden in den kommenden Tagen 2.500 Frauen und Männer für die nordrhein-westfälische Polizei an fünf verschiedenen Orten vereidigt. Der Minister nimmt an allen Veranstaltungen teil, um den Polizei-Nachwuchs willkommen zu heißen. Wegen der Corona Pandemie musste die zentrale Feier in der Kölnarena in diesem Jahr abgesagt werden.
„Die Grundlage Ihrer Arbeit ist unsere Verfassung, unser Grundgesetz, die Menschenwürde“, sagte der Minister. Um diesen Worten Nachdruck zu verleihen, erhält in diesem Jahr zum ersten Mal jede Kommissaranwärterin und jeder Kommissaranwärter eine persönliche Miniaturausgabe des Grundgesetzes. „Sie haben nicht irgendeinen Beruf gewählt, einen Job übernommen. Nein, Sie übernahmen einen Auftrag: ohne Sie wird das nichts mit dem friedlichen Zusammenleben der Menschen. Ohne Regeln funktioniert das nicht und Sie müssen dafür sorgen, dass das klappt. Aber „Regeln einhalten“ gilt auch für Ihr eigenes Handeln. Das macht Ihre Aufgabe so anspruchsvoll - so anders - und auch so schwierig“, so Reul.
Der Minister rief die jungen Polizistinnen und Polizisten auch dazu auf, Transparenz zum Leitmotiv ihres Handelns zu machen. „Transparenz ist der Schlüssel für Glaubwürdigkeit. Und nur mit Glaubwürdigkeit gewinnt man das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger“, so der Minister. Kommissaranwärterinnen und Kommisssaranwärter absolvieren ein duales Bachelor-Studium an der Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung Nordrhein-Westfalen (HSPV). Die Ausbildung dauert drei Jahre. Neben der Theorie lernen die Studenten die Praxis beim Landesamt für Ausbildung, Fortbildung und Personalangelegenheiten der Polizei (LAFP). Außerdem werden sie in Polizeibehörden eingesetzt. Nach dem Studium gehen die neuen Kommissarinnen und Kommissare für ein Jahr in den Streifendienst. In Behörden mit Bereitschaftspolizei folgen drei Jahre in einer Hundertschaft. Danach haben sie die Möglichkeit, sich zu spezialisieren, zum Beispiel als Ermittler bei der Kriminalpolizei oder in der Hubschrauberstaffel der nordrhein-westfälischen Polizei. „Diese Männer und Frauen werden nicht nur dringend gebraucht. Sie sind außerdem auch herzlich willkommen“, sagte der Minister abschließend.
Wer sich für den Polizeiberuf interessiert, findet weitere Informationen unter www.genau-mein-fall.de.